Sonntag, 29. Januar 2006

Ursula von der Leyen

Vieles kann ich Ursula von der Leyen verzeihen. Diese muttchenhaft prüde Aufmachung mit Flachschuh und Haarspange, das Pferd im Stall, die Familienbilder zu neunt, selbstverständlich auch ihre Verteidigung gegen die heuchlerischen "Rabenmutter"-Angriffe von muffigen Erzkonservativen, für die eigentlich Magda Goebbels immer noch die Übermutter sein müsste. Aber die eigenen Kinder David, Sophie, Donata, Victoria, Johanna, Egmont und Gracia zu nennen, da kommt mir die Galle hoch. Asexuell UND elitär, das geht zu weit.

Samstag, 28. Januar 2006

Eckart von Klaeden

Eckart von Klaeden (CDU) hat den Namen, der doch viel besser zu Guido Westerwelle passen würde.
Eckart von Klaedens hab ich zuhauf im Studium um mich rum gehabt. Alden-Schuhe, Barbourjacke, Hartmann-Trunk und karierte Hemden mit Doppelmanschette: So muss er ausgesehen haben.
Den Wanst hat er sich im 2. Semester in der schlagenden Verbindung angesoffen und seitdem ist er ihn nicht mehr losgeworden. Zur Examensfeier (Jura, natürlich) wurden
Zigarren gereicht. Am Ende der Feier stand EvK mitten auf der Tanzfläche, mit puterrotem, verschwitztem Gesicht, das Brooks Brothers Hemd drei Knöppe offen, links das Pils in der Hand, rechts die Cohiba und dann hat er "Dirty old town" von den Pogues gekreischt.
Der Moment war seine Revolution, seine Befreiung, sein Coming Out. Schau her, Vater, ich bin anders als Du! Der Vater sah zu, schüttelte den Kopf, schaute betreten auf seine Aldens, suchte einen Ascher für seine Habano, nahm die Barbourjacke und seine Frau und ging nach Haus.
Und EvK war am nächsten Morgen wieder nüchtern, ging danach dann gleich ab in den Bundestag, besetzte hier und da Ausschüsse und ist nun Chefsprecher Außenpolitik.
Go, Ecki, go, Du bist echt so ein Pogues-Typ, ein totaler Revoluzzer!

Dienstag, 13. Dezember 2005

Eine Lanze fürs Arschgeweih

Eine Lanze fürs Arschgeweih!
Als ich 16,17 war, da war es schlicht unvorstellbar, dass eine mehrfach tätowierte und regelmäßig intimenthaarte Frau woanders arbeitete als in einem Marseiller Hafenbordell. Und anders als alt und häßlich aussah. In diesen Zeiten klarer Weltvorstellungen war dies ebenso unzweifelhaft wie die Überzeugung, dass solche Frauen die sexualpraktisch höchste Kompetenz aufwiesen, verknüpft mit einem Hang zu libertinärer Ausschweifung. Zusammenfassend gesagt: Wer Tattoos hatte plus keine Haare unten, war (die paar schwulen Matrosen mal ausgeklammert) eine Nymphomanin und deshalb das größte für uns hormonübersättigte Jungs.
Das prägt. Das bleibt im Hirn. Heute sind solcherlei Frauen oftmals jung und hübsch und in bürgerlichen Berufen. Die Assoziation ist damals wie heute falsch. Aber trotz gelassenerer Hormone spüre ich mit behaglich wonnigem Entzücken heute immer noch einen leichten, lendenwärts gerichteten Stromstoß beim Anblick einer schönen Tätowierung an einem makellosen Rücken. Das ist nur ein kurzer Augenblick aber der kann schonmal einen trüben Tag strahlend aufhellen. Deshalb meine egoistische Bitte an die Frauen: Das TShirt weiterhin kurz lassen und die Tätowierstuben weiterhin aufsuchen! Danke!

Sonntag, 7. August 2005

Taormina 24. - 30. Juli

38 Grad sind zu heiß für mich. Ich schwitze schon bei 25, wenn kein Lüftchen geht. Bei 30 fühl ich mich richtig unwohl, bei über 40 müsste ich ganz sicher sterben.
Ganz Sizilien hatte vom Tage meiner Ankunft bis zur Abreisestunde niemals weniger als 38 Grad anzubieten, mit Ausnahme der kurzen Zeitspanne von zwei bis fünf Uhr nachts. Lebensrettend für mich sind daher im Hochsommer klimatisierte Räume. Ich hasse die Leute, die sich im Sommer über Klimaanlagen beschweren. Die machen im Auto bei 56 Grad lieber die Fenster auf als die Air Condition an: "Man hat sich sonst ja SOFORT eine Erkältung gefangen!" Rücksichtslose Ärsche! Ich sterbe wegen Kaliumverlusts durch übermäßiges Schwitzen und die sorgen sich um einen Schnupfen!
Also fragte ich telefonisch beim ausgesuchten Hotel an, ob die Räume klimatisiert waren. Ich fragte nicht einmal, ich fragte zehmal. Ich hatte da schon Überraschungen erlebt, Klimaanlagen sind ja nicht gleich Klimaanlagen. Ich erinnere mich an die Panik, die mich einmal im August in einem Ferienclub in der Türkei befiel, als ich im Hotelzimmer erstmalig die Aircondition ausprobierte und lediglich ein jämmerliches Winseln zu hören bekam statt eines wuchtigen Fauchens. Ich verbrachte den überwiegenden Teil des Aufenthalts damit, herauszufinden, wo man stromgetriebene Tischventilatoren kaufen konnte. Damals jedenfalls hieß es auch"Klar haben wir klimatisierte Zimmer, ist doch logisch!". Also fragte ich jetzt ungefähr so oft wie Jack Nicholson in "Besser gehts nicht": "Haben Sie Taschenkrebse?" "Haben Sie Taschenkrebse? " "Haben Sie Taschenkrebse?".
Sie hatten. Eine sehr gute Klimaanlage im Zimmer. Ein wunderschönes Zimmer mit eigenem Balkon und Blick aufs Mittelmeer.

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Taormina selbst auch schön. Bisschen überlaufen. Aber doch schöne Stimmung am Abend. Hochzeit um zehn Uhr abends. Das fand ich ungewöhnlich, aber nachvollziehbar, denn ein Bräutigam im dunklen Anzug würde eine Mittagstrauung im Sommer nicht überleben.

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Kobnhavn Kopenhagen 17. - 21.Juli

Auffallend:
Die Männer - in der Überzahl schlank und drahtig,Typ Lance Armstrong, mit den asketischen Vertikalfurchen in den Wangen. Dagegen die Frauen: Blond (nicht unerwartet) und moppelich (überraschte mich dann doch). Deshalb sahen die meisten Pärchen ein wenig seltsam aus, da war eine Unwucht drin, irgendwie. Ich versuchte, einige dieser Pärchen beim Essen zu beobachten, konnte aber nicht feststellen, dass die Frauen ihren Freunden heimlich die Pølser vom Teller klauten.

Aufregend:
Die schönste Frau von ganz Kopenhagen ist Frederikke, sie bedient an der berühmten Hafenpromenade namens Nyhavn in einem Lokal, dessen Namen ich vergessen hab, aber es ist direkt hinter der ersten Querstraße gelegen. Frederikke ist nicht blond, nicht moppelich und hat ein Lächeln, das den Bäumen im Dezember die Blüten an die Äste treiben kann.

Ärgerlich:
Das Phoenix trägt im Reiseführer den Zusatz "Nobelhotel". Das passte nicht so recht zum günstigen Übernachtungspreis, den ich im Internet bekam aber ich dachte mir erstmal nichts dabei. Als ich ankam, war deutlich zu sehen, dass dies eins von diesen Hotels war, die die Nobelzeit ziemlich lange hinter sich hatten, so in etwa wie das Palace in Berlin, das ja irgendwann einfach nur schlau entschieden hat, allen Luxus abzuschaffen und nur die Pagen mit ihren Käppis beizubehalten. Reicht für 5 Sterne:

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Übrigens, apropos Pagen, das unglaublichste Hotel, in dem ich jemals übernachtet habe, ist das Peninsula in Manila:

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Die Pagen dort dürfen nicht größer als 1,40m sein. Sie stehen am riesigen Eingangsportal und öffnen die Tür, die dreimal so hoch ist wie sie. Und sie stehen zu zweit diskret in der Ecke des Waschraums auf dem Klo, wo sie sofort mit einem Baumwollhandtuch herbeihechten, wenn man sich die Hände fertiggewaschen hat. Beim erstenmal denkt man eine Sekunde lang an Überfall, beim zweiten und dritten Mal lacht man innerlich, beim vierten Mal denkt man gar nix mehr und beim fünften Mal dreht man sich verärgert um, wenn der Heranhechter eine Zehntelsekunde Verspätung hat.
Das Phoenix hat keine Pagen, nur eine dolle Historie (H.C. Andersen! wohnte! hier! oft!) und eine einigermaßen beeindruckende Lobby. Und das vermutlich kleinste Hotelzimmer ganz Europas. Mir wurde klar, dass die günstige Rate sich ganz einfach dadurch erklären ließ, dass sie sich offensichtlich über einen Quadratmeterpreis berechnete. Mein Zimmer hatte schätzungsweise 6 davon. 6 Quadratmeter. Vollgestellt mit Bett, Schrank, TV, Tisch, Badezimmer. Jetzt kamen noch ich und mein Koffer dazu. Wenn ich den öffnete, ging das nur, indem ich mich aufs Bett hockte und den Koffer davor auf den Boden platzierte. Wie gesagt, ärgerlich.

Sonntag, 12. Juni 2005

WASG

Mal in der WASG Homepage gestöbert und Folgendes gefunden:
"Der Druck auf die Menschen, die vom Verkauf ihrer Arbeitskraft leben müssen und eben keine relevanten Vermögenseinnahmen haben, hat verschiedene Dimensionen. Zum einen wird die akkumulierte oder vergegenständlichte Arbeit (als Kapital) immer wichtiger gegenüber der lebendigen Arbeit. Die Eigentümer beanspruchen daher den Löwenanteil des Ertrages aus diesem Wertschöpfungsprozess, soweit sie nicht durch die organisierten Lohnabhängigen zu anderen Kompromissen gezwungen oder durch gesetzliche Regulation beschränkt werden."
An diesem Jargon-Geschwurbel erkennt man, wie nötig die Linke einen "Volkstribun" (Prantl) hat, der potenzielle Wähler vor diesem altlinken Hauptseminargeschwätz bewahrt. Typisch, dass es momentan insbesondere um die Namensfrage geht: "Judäische Volksfront" oder "Volksfront von Judäa".
Da lasst Euch man ein bis drei Monate Zeit für die Diskussionen im Schneidersitz und unter Lehrern.
Kassler Kappes!
Wenn das wirklich 8 - 15 Prozent geben soll, dann muss man einen populären Politstar wie Oskar finden, der mit allen Medienwassern gewaschen ist. Wenn ich mir die vier Tröpfe da am Tapeziertisch der WASG-Pressekonferenz angucke, dann denke ich zusätzlich "UND ZWAR SCHNELL!".
Wir haben da: 2 Volkswirte, einen Elektromechaniker und eine Suchttherapeutin.
Der Sympathischste ist der Mechaniker.
Der erweiterte Bundesvorstand ist ähnlich besetzt. Vielen Dank, Herr Thies Gleiss, für dieses total sozialwahlalternative Zungerausstrecken auf dem Bild. Das ist echt irgendwie super subversiv.
Dann noch ein Abstecher zum Kreisverband München
Hm.
Ich geh da nie nich mehr auf die WASG-Website. Das macht wieder mutlos.

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