Satire

Freitag, 11. März 2011

Style vs Guttenberg

"Ich bin Hamburger und ich sag Dir eins, Hamburg hat Style. Hamburg ist sogar die einzige Stadt Deutschlands, die Style hat. Deshalb ging das auch nicht mit Ahlhaus: hoffnungslos. Unmöglich. Kein Style weit und breit. Dagegen van Beust: Style. Nicht so wie Dohnanyi, der ist unerreicht. Aber doch: Style.
Übrigens: van Beust, von Dohnanyi. Wir haben nichts gegen van und zu's. Guttenberg wär deshalb sogar grundsätzlich nicht unmöglich als Hamburger Bürgermeister. Nur sind da drei Dinge, weswegen es dann eben doch nicht geht:

Erstens, klar, die Herkunft: Franken gleich Bayern gleich Laptop und Lederhose, Maximillianstrassenschickimicki, Seehofer: Alles laut, grell, ohne Style. Motto: wir sind Provinz und auch noch stolz drauf. Geht nicht.  
Dann die Medien: Kameras küsst man nicht! Wie peinlich, diese Times Square Fotos. Und das dauernde übers Geländer springen. Nein. Man hat wie ein aufgeschrecktes nachtaktives Tier zu gucken, wenn ein Fotoapparat oder eine Kamera  auf einen hält. So wie Olaf Scholz. Selbst Ole hat immer auf das Mikro gestarrt als wärs eine eklige fette Made gewesen. So ist's richtig: Verachtung gegenüber den Medien ist zu zeigen. Dezent.
Dann die Ehefrau: Wir Hamburger sind liberal. Heterosexuell, homosexuell, polygam: alles möglich und tolerabel, aber bitte: diskret muß es bleiben. Gilt insgesamt für die Partner und also auch für die Frauen. Bitte mal bei Loki Schmidt und Inge Jens zuhören bzw. nachlesen: Emanzipiert, kluger Ratgeber des Mannes, aber trotzdem in der Küche tätig. Organisieren, aber im Hintergrund, verstehen Sie? Hamburger Style. Aber Stephanie zG? So mediengeil wie blond. Treuherzig und überzeugt von der Sache? Kauf ich ihr nicht ab. Beiden nicht. 
Und dann am Ende: Smoke on the water. Das sagt alles: er hätte Connor Oberst wählen können. Etwas mit Uber-Style. Stattdessen die unterste und verstaubteste Schublade.
Das war's. Wiedersehen."

Samstag, 5. März 2011

Hamburger auf der Demo

"Hi Sandy, Lilly hier, Du, kommst Du mit auf die Guttenberg-Demo?"
"Dafür oder dagegen?"
"Was?"
"Na ist das Pro oder Contra Guttenberg?"
"Weiß nich. Doch egal. Tommy geht hin."
"Echt? Der is' so süß! Was ziehst'n Du an?"
"Tommy sagt, wir gehen so neokonservativ, mit Barbour und Burlingtonpullunder."
"Ich hab 'ne Burlingtonstrumpfhose. Dann ist das also dagegen?"
"Ja, nee, weiß nicht, denk schon."
"Jojo hat grad gesimst, der geht auch hin."
"Deeer ist süß!"
"Aber er sagt, er geht FÜR Guttenberg."
"Hm. Wo geht'n der hin zum Demonstrieren?"
"Gänsemarkt."
"Na is' doch supi, wir auch, da könn' wir uns treffen alle!"
"Hast recht. Ich geh dann mit Jojo auf die Pro -Demo und meine Burlington is' dann halt nich ironisch gemeint. Oder doppelt ironisch. So Meta-Ebene eben. Hihi. Du, geh'n wir nachher dann ins Metropol?"
"Klar."
"Dann nehm ich noch ne andere Strumpfhose mit, die Burlington is' zu warm da drin. Kannst Du mir bisschen Nagellack leihen, der graue is' mir ausgegangen."
"Klar, komm vorbei, geb ich Dir."
"Bis später, hihi, das wird super mit Jojo UND Tommy, kann's gar nicht glauben."

Montag, 10. April 2006

Eine Kleinvoliere für Seehofer

BERLIN
Ein Gesetzentwurf der Linkspartei sieht vor, die Gefahr der Ausbreitung der Vogelgrippe durch infizierte Staatsbedienstete wirksam einzudämmen. Wir sprachen mit Dr. Uwe-Volkmar Köck, Sprecher der Linkspartei in Sachsen-Anhalt und Mitinitiator des Entwurfs über dessen Inhalte.
AA: "Herr Dr. Köck, was sind die wesentlichen Beweggründe für ihre Initiative?"
Köck: "Der Ministerialtourismus in Seuchengebiete - wie insbesondere jetzt bei der Vogelgrippe zu beobachten - birgt ein unserer Meinung nach bisher völlig unterschätztes Risiko der Verbreitung von Infektionen. Die staatsbeamteten Gefahrenträger gehören zu einer Gruppe von besonders gefährlichen potenziellen Verbreitern, da sie aus beruflichen Gründen überdurchschnittlich viele berührungsintensive Sozialkontakte haben, bei denen die Gefahr einer Weitergabe von Krankheitserregern als hoch einzuschätzen ist."
AA: "Können Sie das näher erläutern? An einem Beispiel?"
Köck: "Gerne. Nehmen wir den Verbraucherschutzminister Seehofer. Natürlich ist er als oberster Verbraucherschützer aufgefordert, sich vor Ort ein Bild von der Seuchenlage zu machen. Er begibt sich also wiederholt an Orte und in Situationen, in denen die Gefahr, kontaminiert zu werden, überdurchschnittlich groß ist. Zusätzlich kommt er - und für Bundestagsabgeordnete ist das völlig normal- pro Tag mit durchschnittlich etwa 100 Personen in Kontakt. Und zwar in direkten Hautkontakt, gemessen in den drei Intensitätsstufen Händeschütteln, Umarmungen oder -in Bayern verbreitet- Begrüßungsküsse. Stellen Sie sich nur einmal vor, welches Gefahrenpotenzial entsteht, wenn die von Seehofer angesteckten Bundestagsabgeordneten die Krankheitserreger unwissentlich mit in ihre Wahlkreise tragen! Kein Terrorist könnte flächendeckender arbeiten. Sie sehen, wir haben es hier mit einer sehr ernsten Bedrohung zu tun."
AA: "Ja, furchtbar. Was ist nun Ihr Vorschlag?"
Köck: "Wir fordern die Aufstallungspflicht für Bedienstete der Verbraucherschutz- und Landwirtschaftsministerien auf Bundes- und auf Länderebene. Unsere Überlegung: Ganzheitlicher Schutz muss gattungsübergreifend ausgestaltet sein. Was für Tiere sinnvoll ist, muss bei Menschen auch funktionieren. Schutz also durch Separation besonderer Risikogruppen auch bei Menschen. So ist der Seuche Herr zu werden."
AA: "Ja aber wie soll die Unterbringung aussehen?"
Köck: "Wir haben uns bereits mehrheitlich für die Zulässigkeit von sogenannten Kleinvolieren für Federvieh ausgesprochen. Ich denke, hier ist sehr leicht durch kleinere unbedeutende Umbauten eine Nutzbarkeit auch für Menschen herzustellen. Rechnerisch könnten dann 4 - 6 Bedienstete pro Voliere artgerecht gehalten werden, das entspräche eine Bewegungsfreiheit von nahezu einem Quadratmeter."
AA: "Ist das nicht zu wenig Platz?"
Köck: "Dazu kommen noch eine Sitzstange und sogar ein kleines Sandbad. Das ist völlig ausreichend, da die Beamten ja vorwiegend geistig tätig und im allgemeinen sowieso keine ausgesprochenen Bewegungsmenschen sind."
AA: "Imponierend. Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrer Initiative viel Erfolg."

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