Montag, 5. Juni 2017

Pfingsten

Mein Vater wohnt jetzt in einem kleinen Zimmer
am Ende eines langen Ganges.
Auf dem Weg dorthin viele andere Zimmer
voll übler Gerüche.
Ein mächtiger Protest: Ich stinke, jetzt und in der Stunde meines Todes.
Ich werde gehen
aber meinen Geruch werdet Ihr nicht los.
Wenn ich die Tür zum Zimmer meines Vaters erreiche,
haben Schuld und Scham mich so klein gemacht
wie ihn.
Er sitzt auf dem Bett und schaut mich an.
Der Vater, der Sohn
und der Heilige Geist
fehlt.
Seine Augen sind immer noch so schön.
Wasserblau der Blick voll
Glaube und Liebe,
geopfert der Hoffnung.
Wir wollen heim.

Samstag, 1. April 2017

Johannes Kühn

Kann der Kühn ja nix dafür, dass der Maas den gut findet. Findet der eben mal was Gutes gut. Ist doch gut.
Sind aber auch die schönsten Gedichte, die ich seit langem gelesen habe. Still und wortgewandt, melancholisch und einsam, traurig und erhebend.
Gefunden in Tabu 1 von Rühmkorf, lesen!
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Donnerstag, 30. März 2017

Ministerin Schwesig auf Mission

"Es ist legitim und notwendig, dass Politik die Menschen emotional berührt."
Ministerin Schwesig heute im SPON Interview.
Deinhoff sagt: Verzeihung aber dieser Satz ist peinlicher Politikerjargon und sprachlich so versemmelt wie inhaltlich banal.
Frau Schwesig scheint ihre Wähler tatsächlich dort zu suchen, wo nur SOUND zählt und dieser SOUND irgendwie nach Gerechtigkeit, Antidiskriminierung und Empathie klingt. Überprüfung des tatsächlich Gesagten auf Klarheit, Einfachheit und inhaltliche Relevanz scheint sie jedenfalls nicht zu fürchten.
Apropos Empathie: Die Ministerin stellt etwas weiter unten im Interview fest, dass in der Politik Fakten nicht ausreichten und es - na klar - Empathie brauche. Abgesehen davon, dass ich den Unterschied zwischen Empathie und Mitleid nicht sehe: Wie soll ich das verstehen, dass Politiker Empathie brauchen? Mal auf andere Berufsfelder übertragen würde es bedeuten, dass eine Onkologin mich nicht eindeutig, sachlich und verständlich über meinen Stadium IV Krebs informieren, sondern sich in meine Situation hineinfühlend und meine Gefühle auf nachempfindende Weise verstehend äußern sollte? Wie würde sie das können, sie kennt mich nur oberflächlich und beruflich und zudem hätte sie meinen Krebs ja nicht, sondern ich hätte ihn. Ich würde mir heftigst verbitten, dass so eine Fremde sich in solch durchschaubarer Absicht an mich ranschmeisst oder - noch schlimmer - in echte Mitleidstränen ausbricht.

Und als Politiker? Ich stelle mir Manuela Schwesig vor, wie sie am Bettler in Berlin vorbeigeht, empathisch und damit mitleidig ist und dann reagiert wie man eben reagiert, wenn man Mitleid hat: Sie gibt ihm einen Euro.
Dann erinnert sie sich daran, dass sie Politikerin ist, also gesellschaftlich flächendeckend mitleidig zu sein hat, geht zurück in Ihr Regierungsbüro und dekretiert, man möge in ganz Deutschland die Anzahl der Suppenküchen verdreifachen.
Wenn es das ist, was wir bekommen, wenn wir mehr empathische Politiker haben, dann kann ich darauf verzichten. Empathie ist gut gemeint - aber gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht, lautet ein weiser Spruch.

Zum Thema empfehle ich Paul Bloom: Against Empathy. The Case for Rational Compassion.

Samstag, 18. März 2017

Mikado, hängend

Irgendwo Nähe Kong River:
Versuchen Sie, das kaputte Kabel zu finden, ohne eines der stromführenden zu berühren.
ubcable

Eingeladen

Mir zu Ehren und zum Frühstück von der Mutter des Freundes zubereitet: Ameiseneiersalat.
Da kann man nicht Nein Danke sagen.
Am Ende dann überraschend schmackhaft!
anteggs

Nachgeschenkt

Reisen in ferne Länder Südostasiens bieten eine der letzten Möglichkeiten, das untergegangene präfeministische Sozialsystem zu erleben. Junge Frauen arbeiten als Nachschenkerinnen in Restaurants und Bars und ihre einzige Aufgabe ist es, in knappen und enganliegenden Kleidchen - oft mit Aufdruck des jeweiligen Biermarkenlogos - dafür zu sorgen, dass Dein Bierglas immer voll bleibt. Sie kommen spätestens nach dem dritten Schluck, was das Ganze zu einer Turboversion des Kölschen Bierdeckelabdecksystems macht, nur ohne Köbes. Für einen lediglich am Biertrinken interessierten Gast wirkt das irritierend, ein In-Ruhe-trinken wird verunmöglicht und selbst einem dem Feminismus in weiten Teilen eher zurückhaltend gegenüberstehenden Menschen wie mir kommt dieser Service machohaft-sexistisch und damit insgesamt selten dämlich vor.
catubon

Mittwoch, 1. Februar 2017

Homo oeconomicus ist nicht mehr populär, hab ich verstanden.

..aber das Gegenteil des rationalen Egoisten ist der religiös motivierte Selbstmordattentäter. Damit kommen die Wirtschaftswissenschaften auch nicht weiter.

Digitalisierungsstörung

Die Kassiererin, die Du nach einem Geschäft/einer Sehenswürdigkeit/einem Ort gefragt hast und die dann ihren Platz verlässt und Dir hinterher läuft, weil Du trotz ihrer Auskunft in die falsche Richtung gegangen bist.
Eine Funktion, die self scanning Kassen nicht haben können.

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