Dienstag, 4. Juli 2017

Gutes Essen - und sonst nix.

Das New Arirang in der Warschauer Strasse ist mein Lieblingskoreaner und mein zweitliebster Asiate überhaupt in Berlin. Und nicht trotz des Ambientes, sondern WEGEN desselben!
Ein besseres Anti-LeuteDieIrgendwasMitStartUpsMachen-Mittel als eine kalte Schlachtereibeleuchtung, dreckige, bratfettlaminierte Möbel und laut palavernde, dickliche und pickelgesichtige Koreaner, die NICHT aus der Mode-, Design- oder Sonstwiekreativ-Ecke kommen, gibt es nicht!
Hurra!
Beim hippen Koreaner in Mitte dagegen zahlen die dummen Menschen, die dahin gehen, ziemlich genau das Doppelte. Dafür würde das Ambiente bessere Selfie's für Instagram hergeben aber natürlich machen die Menschen keine Selfie's da. Sowieso nirgendwo mehr. Sowieso noch nie gemacht.
Es ist wie mit den Kneipen in Berlin: Überall da, wo man schon an der Einrichtung sieht, dass sich einer dabei was anderes gedacht hat als "Tische und Stühle brauchen wir ja nun mal", heisst's nichts wie weg.

Samstag, 1. Juli 2017

Der Zug der Liebe

In Berlin veranstaltet heute der "Zug der Liebe e.V." eine Demonstration für - Moment - "mehr Liebe und soziale Gerechtigkeit". "Lautstark", wie vermerkt wird. Kann ich bestätigen, ich hab die Fenster auf und der Bummsbeat zaubert schöne seismische Wellen in mein Weinglas. "2017 geht es für die Presse- und Meinungsfreiheit auf die Strasse", steht auf der zugehörigen Website.
Weiter: "...denn das Thema ist hochrelevant seit all den Putins, Erdogans und Trumps. Aber auch wir prügeln uns auf Facebook verbal die Köpfe ein, Populisten bestimmen die News, Identitäre klettern auf unser Tor. Blockieren hat das Miteinander reden abgelöst. Medien aller Art, ob nun Magazine, Zeitungen oder Fernsehsender und ihre Vertreter werden diffamiert und sogar körperlich angegriffen. Dazu kommt, das (sic!) die Pressefreiheit, durch mangelnde Transparenz oder Verweigerung von Zugang bei politischen Veranstaltungen, beschnitten wird. Der absurde Vorwurf, (sic!) von (sic!) einer gelenkten Lügenpresse hat online eine gefährliche Filterblase geschaffen, in der rationale Diskussion nur noch als Täuschungsmanöver diskreditiert wird.
Auf der Straße zeigen wir, wo echte Mehrheiten sind.
UND wir werden auch 2017 wieder zeigen, dass diese Stadt voller netter Menschen ist, die keinen Bock auf diesen Mist haben."

Reality check: Einige Hundertschaften von augenscheinlich nicht nur aussen befeuchteten (es ist schließlich Regenzeit in Berlin dieses Wochenende) Jung-Twens torkeltanzen die Stralauer Allee entlang, vermutlich nicht nur total voll von Liebe. Liebestoll und blasenvoll sprühen sie ihre harnsauren Liebesbotschaften wie Hündchen, die ihr Revier markieren auch an die im Weg stehenden Strassenecken. Gerade zieht der Wagen "Save the Lake Atitlan" vorbei, dessen Betreiber sich mit der Verschmutzung des gleichnamigen Sees in Guatemala nicht abfinden wollen. Immerhin: Guatemala ist weit und eine Verunreinigung des geschundenen Sees ist aus dieser Entfernung auch durch Wildpinkler nicht zu befürchten.
Für soziale Gerechtigkeit sorgt augenscheinlich schon das flächendeckende Stehenlassen von Bierflaschen, ökosystemisch wird das weggeräumt von Bewohnerschichten, die temporär noch in prekäreren Finanzverhältnissen leben müssen und die, Putzerfischen gleich, konkreten und unmittelbaren Nutzen aus der Veranstaltung ziehen. Hintan die fleißigen Räumwagen der BVR und schon gegen 20:45 fällt der Rudolfkiez wieder in unruhige Vornachtruhe.

Freitag, 23. Juni 2017

Noch Maasloser: Der Staatstrojaner

Er hört nicht auf, der MiniMaas! Und fast alle schwarzroten Abgeordnete machen mit.
Nicht mehr nur zur Terrorabwehr soll von nun an frischfrommfröhlichrichtergenehmigt gewanzt und abgehört werden können, sondern auch bei Verdacht auf solch weltfriedensgefährdenden, vom absolut Bösen niederträchtig zum raschen Herbeiführen des Weltendes erfundenen Horrorstraftaten wie etwa Banknotenfälschung.
Mit Verweis auf den vorhergehenden Post: Wie hoch stehen die Chancen, dass ein durch das Abhören entstandener Mitschnitt, der aufgrund des Verdachts auf eines der von Maas in den Entwurf reingestanzten Delikte angefertigt wurde, nicht bei (politischem oder in Privatrache begründetem) Bedarf (weil legal aber sexistisch/rassistisch oder sonstwie irgendwie moralisch müffelnd) an die Öffentlichkeit durchgesteckt werden würde, nur weil sich der Ursprungsverdacht als unberechtigt erwiesen hat?

Dienstag, 20. Juni 2017

Der unbescholtene Bürger

Günther Anders hat darauf hingewiesen:
Das Instrument zur Überwachung ist schon seine Benutzung.
Ein Bankvorstand erzählte mir lachend bei einer Abendveranstaltung, dass er jetzt am Telefon einige Worte nicht mehr sagt. Bombe oder so. (Lacht) Natürlich sei er als Vorstand sowieso extrem vorsichtig. Natürlich würde er auch sonst nicht irgendwelche Dinge machen, die nicht sauber sind, also jetzt unabhängig vom Posten schon und so aber (lacht) man wird eben trotzdem noch vorsichtoger um gar nicht erst in Verdacht zu kommen (lacht) also ich meine in Aufmerksamkeit und so. (Lacht)

Anders hatte Recht. Und umso mehr als selbst Bankvorstände es nicht verstehen.
Die Möglichkeit der Überwachung ist schon totalitär. Denn es verändert das Verhalten.

Büchnerpreis 2017

Wenn schon Wagner, dann Kühn, der ist noch besser.

Dienstag, 6. Juni 2017

Pfingsten II

Bevor Du auf zum Himmel fährst,
o Bucklige,
hat Gott Dir erst den Rücken noch gekrümmt.
Du sollst - so scheints - den Dreck zu Deinen Füßen sehen
und nicht den Zug der Wolken weiss vor blau.
Siehst aus als trügst Du Christus' Kreuz
und trägst doch nur die eigne Last.
Gebeugt doch nicht gebrochen auch Dein Wille -
Beharrung ist er, strebt nach nirgends.
Ich hab auf Sand gebaut und Du auf Fels,
das Wasser, das ihn langsam höhlt, hat mich längst fortgespült.

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Zuletzt aktualisiert: 7. Dez, 10:53

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