"Wenn Sie meinen, die Suppenküchen könnten das Elend beseitigen, die Arbeitslosigkeit und die Ausgrenzung, steht für mich fest, dass Sie sich etwas vormachen. Wenn Sie meinen, humanitäre Aktionen könnten die Außenpolitik ersetzen und Antirassismus die Einwanderungspolitik, so bin ich gleichfalls überzeugt, dass Sie sich etwas vormachen. Moral und Politik sind zweierlei, sie sind beide notwendig, lassen sich aber nicht miteinander vermischen, ohne dass man aufs Spiel setzt, was beider Wesen ausmacht."
Aus: André Comte-Sponville, Kann Kapitalismus moralisch sein?, Diogenes 2011, Kindle Edition (wie zitiert man eigentlich Seitenzahlen in Kindle Editionen?).
Ein schönes Buch, noch schöner aber sein Klassiker "Ermutigung zum unzeitgemäßen Leben". Über die Tugenden hat noch nie jemand treffender, leidenschaftlicher, anregender geschrieben als Comte-Sponville.
auffahrtsallee - 9. Nov, 06:33
Rechte Winkel und gedeckte Farben in Wohnungen, in denen die Einrichtung das Wichtigste ist und der Bewohner nur Dekoration.
Dekorierende Personen müssen schön sein und sich schön bewegen, Stilvolles tun und sagen.
Dann hat der einrichtungsverantwortliche Mensch das Gefühl, mit dem Partner eine gute Wahl getroffen zu haben, weil er so gut zur Wohnung passt.
Er darf allerdings mit Turnzeug nicht durchs Wohnzimmer laufen.
auffahrtsallee - 8. Nov, 03:46
Also da ist dieser alte Sack, der aussieht wie ein Schuljunge und auch so ins Publikum winkt, der schwingt sich seine Gitarre um und spielt anderthalb Stunden lang solo auf der Westerngitarre ein geiles Beatlesstück nach dem andern und dann ist es gar nicht von den Beatles sondern die sind alle von ihm und man fasst es nicht, man fasst es einfach nicht, wie unglaublich toll das ist und man fasst es auch nicht, dass der vor 100 Leuten in Erlangen spielt und nicht für 50.000 Leute im Olympiastadion.

auffahrtsallee - 7. Nov, 08:14
Über 2 1/2 Stunden die beste Live-Band der Welt erlebt, mit Carter Beauford in Bestform und Dave Matthews in einer unbändigen Spiellaune.
So wunderbar!

auffahrtsallee - 28. Okt, 06:57
Deinhoff sagt:
Der Kausalitätswahn wird immer schlimmer:
"Johan Cruyff hat Lungenkrebs"
"Hat der geraucht?"
"Ja"
"Na dann".
Es gibt eine Wahrscheinlichkeit, dass er wegen des Rauchens Krebs bekommen hat. Aber eine Gewissheit gibt es nicht. Ist das überhaupt noch jemandem klar? Mindestens 10% der Lungenkrebskranken haben nie geraucht. Schlingensief zum Beispiel. Schon vergessen?
Aber in Zeiten von Big Data und Big Säkularisierung wird man als Wahnsinniger bezeichnet, wenn man Schicksal, Fügung, Gnade als mögliche Begründungen für Erkrankung oder Gesundung anführt.
auffahrtsallee - 25. Okt, 11:01
Überlegungen beim Lesen von Josef Piepers "Muße und Kult": Die ratio kannst Du Dir wegsaufen, den intellectus nicht.
auffahrtsallee - 25. Okt, 10:51
Mein Leben ist ein Live-Mitschnitt
auffahrtsallee - 25. Okt, 10:43
Diese dämliche "Wir-packen's-an-Mentalität".
Nicht immer so businessmässig fragen "so und was können wir jetzt TUN?", sondern auch mal einfach auf eine glückliche Fügung hoffen.
auffahrtsallee - 25. Okt, 10:43