Liebes SPON: Es ist genau dieses Überdrehen, das jetzt aufhören muss
SPON lässt einen Autor einen Beitrag schreiben, der sprachlos macht. Sprachlos aufgrund des Inhaltes und der Wortwahl.
Der Beitrag behandelt die Frage, ernsthaft, ob man Filme, die von Weinstein produziert oder von Woody Allen gemacht oder von Polanski gedreht wurden, noch anschauen darf. Selbst wenn man berücksichtigt, dass SPON auf dem Boulevardometer inzwischen eine 8.5 von 10 erreicht hat, selbst dann sucht man noch die ersten fünf Minuten hektisch nach Hinweisen auf Satireabsicht: im, unter und neben dem Artikel. Aber nüscht.
Faktencheck: Woody Allen wurde niemals wegen sexueller Belästigung verurteilt, nicht mal angeklagt. Harvey Weinstein bis heute ebenso. Polanski war der Einzige der Drei, der verurteilt wurde.
Keiner, einer, zwei. Selbst wenn alle drei verurteilt worden wären, was um alles in der Welt reitet den Autor, sich dermaßen totalitaristisch zu äußern?
Platon hat gelegentliche sexuelle Kontakte zwischen Männern und Knaben gutgeheißen, Marx seine Frau miesest behandelt und Walt Whitmans rassistische Äußerungen sind belegt. Sollen wir ihre Bücher verbrennen?
Das ist alles so dermaßen ekelhaft und blödsinnig. Und dann die Wortwahl. Er schreibt tatsächlich, dass Polanskis Filme einem filmischen Weltkulturerbe angehören, "das öffentlich zugänglich sein muss". Als ob da "Mein Kampf" verhandelt wird. Also ob da ernsthaft erwogen wird, Bücher von solchen Autoren zu verbieten und aus dem Verkehr zu ziehen!
Noch schlimmer: "Schwer vorstellbar jedenfalls, dass man eine neuen Woody-Allen-Film jetzt immer noch sieht, ohne an die Anschuldigungen zu denken". Was? Ohne an die haltlosen (s.o.) Anschuldigungen zu denken? JA NATÜRLICH OHNE DARAN ZU DENKEN. WAS DENN SONST?
Zukunft: Nichts wird mehr getrennt betrachtet. Moral nicht von politischem Handeln, Kunst nicht vom moralischen Status des Künstlers. Hallo Pol Pot.
Meine Güte, es muss sich bitte das Ganze unbedingt doch noch als Satire herausstellen.
Der Beitrag behandelt die Frage, ernsthaft, ob man Filme, die von Weinstein produziert oder von Woody Allen gemacht oder von Polanski gedreht wurden, noch anschauen darf. Selbst wenn man berücksichtigt, dass SPON auf dem Boulevardometer inzwischen eine 8.5 von 10 erreicht hat, selbst dann sucht man noch die ersten fünf Minuten hektisch nach Hinweisen auf Satireabsicht: im, unter und neben dem Artikel. Aber nüscht.
Faktencheck: Woody Allen wurde niemals wegen sexueller Belästigung verurteilt, nicht mal angeklagt. Harvey Weinstein bis heute ebenso. Polanski war der Einzige der Drei, der verurteilt wurde.
Keiner, einer, zwei. Selbst wenn alle drei verurteilt worden wären, was um alles in der Welt reitet den Autor, sich dermaßen totalitaristisch zu äußern?
Platon hat gelegentliche sexuelle Kontakte zwischen Männern und Knaben gutgeheißen, Marx seine Frau miesest behandelt und Walt Whitmans rassistische Äußerungen sind belegt. Sollen wir ihre Bücher verbrennen?
Das ist alles so dermaßen ekelhaft und blödsinnig. Und dann die Wortwahl. Er schreibt tatsächlich, dass Polanskis Filme einem filmischen Weltkulturerbe angehören, "das öffentlich zugänglich sein muss". Als ob da "Mein Kampf" verhandelt wird. Also ob da ernsthaft erwogen wird, Bücher von solchen Autoren zu verbieten und aus dem Verkehr zu ziehen!
Noch schlimmer: "Schwer vorstellbar jedenfalls, dass man eine neuen Woody-Allen-Film jetzt immer noch sieht, ohne an die Anschuldigungen zu denken". Was? Ohne an die haltlosen (s.o.) Anschuldigungen zu denken? JA NATÜRLICH OHNE DARAN ZU DENKEN. WAS DENN SONST?
Zukunft: Nichts wird mehr getrennt betrachtet. Moral nicht von politischem Handeln, Kunst nicht vom moralischen Status des Künstlers. Hallo Pol Pot.
Meine Güte, es muss sich bitte das Ganze unbedingt doch noch als Satire herausstellen.
auffahrtsallee - 4. Nov, 22:07
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