Locked in LinkedIn
Aufkommender Verdacht nach zwei Wochen reaktivierter LinkedIn-Nutzung: so viel, wie da geteilt und geliked wird, wird nicht gelesen.
Eher: Ist der Teilende ein guter Freund oder Einer, von dem ich mir beruflichen Nutzen verspreche (= liked er viel von mir oder will ich was von ihm), dann find ich das gut und empfehl ich das weiter - nachdem ich ungefähr soviel wie die Überschrift von dem Artikel gelesen hab.
Mal ernsthaft: Wieviele Artikel (und das sind ja FACHartikel, keine Bummsnachrichten) kann der berufstätige LinkedIn-Nutzer denn so pro Tag durchlesen und verstehen, bevor der Chef ihn anpfeift, er solle gefälligst arbeiten, statt die Zeit zu vertrödeln mit dem Lesen von - äh - Bummsnachrichten:
Chef: "Aufhören, Bummsnachrichten zu lesen und gefälligst arbeiten!"
Der Digital Strategist (Selbstverliehene Berufsbezeichung desjenigen in internetfernen Unternehmen, dem man alle blödsinnigen Anfragen, in denen das Wort "Digitalisierung" vorkommt, weiterleiten darf) antwortet daraufhin dem Chef: "Das IST meine Arbeit, wir müssen als Unternehmen jederzeit auf der Höhe des Wissens über, naja, alles mögliche, bleiben. Dazu muss ich lesen und wir müssen auch posten da."
Chef: "Was müssen wir?"
Digital Strategist: "Unsere Strategie zum Thema Digitalisierung in den sozialen Medien darstellen beispielsweise".
Chef: "Versteh ich Sie richtig? Sie machen unsere Strategien im Internet publik?"
Digital Strategist: "Ist doch guter Content. Wir leben in Zeiten einer shared economy. Herrschaftswissen gibts nicht mehr und das Expertentum erodiert sowieso."
Chef . "Was?"
Digital Strategist: "Die digitale Transformation bedeutet viel. Da gehts um die total customer obsession als Ansatz"
Chef (kopfschüttelnd von der Bühne, dabei murmelnd): "Bummsnachrichten. Bummsnachrichten."
Naheliegender Schluß: Der Counter zählt und nicht der Inhalt. Content hat den Bedeutungsteil "Inhalt/Sinn" verloren, es steht nur noch für Text bzw. Anzahl von Textkopien. Und zwar für Text, der bitte in einskommafünf bis maximal drei Worten eine Marketingwirkung zu erzielen hat. Entweder Selbst- oder Unternehmensmarketing.
Ich empfehle ein uraltes Buch dazu:
Eher: Ist der Teilende ein guter Freund oder Einer, von dem ich mir beruflichen Nutzen verspreche (= liked er viel von mir oder will ich was von ihm), dann find ich das gut und empfehl ich das weiter - nachdem ich ungefähr soviel wie die Überschrift von dem Artikel gelesen hab.
Mal ernsthaft: Wieviele Artikel (und das sind ja FACHartikel, keine Bummsnachrichten) kann der berufstätige LinkedIn-Nutzer denn so pro Tag durchlesen und verstehen, bevor der Chef ihn anpfeift, er solle gefälligst arbeiten, statt die Zeit zu vertrödeln mit dem Lesen von - äh - Bummsnachrichten:
Chef: "Aufhören, Bummsnachrichten zu lesen und gefälligst arbeiten!"
Der Digital Strategist (Selbstverliehene Berufsbezeichung desjenigen in internetfernen Unternehmen, dem man alle blödsinnigen Anfragen, in denen das Wort "Digitalisierung" vorkommt, weiterleiten darf) antwortet daraufhin dem Chef: "Das IST meine Arbeit, wir müssen als Unternehmen jederzeit auf der Höhe des Wissens über, naja, alles mögliche, bleiben. Dazu muss ich lesen und wir müssen auch posten da."
Chef: "Was müssen wir?"
Digital Strategist: "Unsere Strategie zum Thema Digitalisierung in den sozialen Medien darstellen beispielsweise".
Chef: "Versteh ich Sie richtig? Sie machen unsere Strategien im Internet publik?"
Digital Strategist: "Ist doch guter Content. Wir leben in Zeiten einer shared economy. Herrschaftswissen gibts nicht mehr und das Expertentum erodiert sowieso."
Chef . "Was?"
Digital Strategist: "Die digitale Transformation bedeutet viel. Da gehts um die total customer obsession als Ansatz"
Chef (kopfschüttelnd von der Bühne, dabei murmelnd): "Bummsnachrichten. Bummsnachrichten."
Naheliegender Schluß: Der Counter zählt und nicht der Inhalt. Content hat den Bedeutungsteil "Inhalt/Sinn" verloren, es steht nur noch für Text bzw. Anzahl von Textkopien. Und zwar für Text, der bitte in einskommafünf bis maximal drei Worten eine Marketingwirkung zu erzielen hat. Entweder Selbst- oder Unternehmensmarketing.
Ich empfehle ein uraltes Buch dazu:
auffahrtsallee - 10. Mai, 14:02
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