Eine Kleinvoliere für Seehofer
BERLIN
Ein Gesetzentwurf der Linkspartei sieht vor, die Gefahr der Ausbreitung der Vogelgrippe durch infizierte Staatsbedienstete wirksam einzudämmen. Wir sprachen mit Dr. Uwe-Volkmar Köck, Sprecher der Linkspartei in Sachsen-Anhalt und Mitinitiator des Entwurfs über dessen Inhalte.
AA: "Herr Dr. Köck, was sind die wesentlichen Beweggründe für ihre Initiative?"
Köck: "Der Ministerialtourismus in Seuchengebiete - wie insbesondere jetzt bei der Vogelgrippe zu beobachten - birgt ein unserer Meinung nach bisher völlig unterschätztes Risiko der Verbreitung von Infektionen. Die staatsbeamteten Gefahrenträger gehören zu einer Gruppe von besonders gefährlichen potenziellen Verbreitern, da sie aus beruflichen Gründen überdurchschnittlich viele berührungsintensive Sozialkontakte haben, bei denen die Gefahr einer Weitergabe von Krankheitserregern als hoch einzuschätzen ist."
AA: "Können Sie das näher erläutern? An einem Beispiel?"
Köck: "Gerne. Nehmen wir den Verbraucherschutzminister Seehofer. Natürlich ist er als oberster Verbraucherschützer aufgefordert, sich vor Ort ein Bild von der Seuchenlage zu machen. Er begibt sich also wiederholt an Orte und in Situationen, in denen die Gefahr, kontaminiert zu werden, überdurchschnittlich groß ist. Zusätzlich kommt er - und für Bundestagsabgeordnete ist das völlig normal- pro Tag mit durchschnittlich etwa 100 Personen in Kontakt. Und zwar in direkten Hautkontakt, gemessen in den drei Intensitätsstufen Händeschütteln, Umarmungen oder -in Bayern verbreitet- Begrüßungsküsse. Stellen Sie sich nur einmal vor, welches Gefahrenpotenzial entsteht, wenn die von Seehofer angesteckten Bundestagsabgeordneten die Krankheitserreger unwissentlich mit in ihre Wahlkreise tragen! Kein Terrorist könnte flächendeckender arbeiten. Sie sehen, wir haben es hier mit einer sehr ernsten Bedrohung zu tun."
AA: "Ja, furchtbar. Was ist nun Ihr Vorschlag?"
Köck: "Wir fordern die Aufstallungspflicht für Bedienstete der Verbraucherschutz- und Landwirtschaftsministerien auf Bundes- und auf Länderebene. Unsere Überlegung: Ganzheitlicher Schutz muss gattungsübergreifend ausgestaltet sein. Was für Tiere sinnvoll ist, muss bei Menschen auch funktionieren. Schutz also durch Separation besonderer Risikogruppen auch bei Menschen. So ist der Seuche Herr zu werden."
AA: "Ja aber wie soll die Unterbringung aussehen?"
Köck: "Wir haben uns bereits mehrheitlich für die Zulässigkeit von sogenannten Kleinvolieren für Federvieh ausgesprochen. Ich denke, hier ist sehr leicht durch kleinere unbedeutende Umbauten eine Nutzbarkeit auch für Menschen herzustellen. Rechnerisch könnten dann 4 - 6 Bedienstete pro Voliere artgerecht gehalten werden, das entspräche eine Bewegungsfreiheit von nahezu einem Quadratmeter."
AA: "Ist das nicht zu wenig Platz?"
Köck: "Dazu kommen noch eine Sitzstange und sogar ein kleines Sandbad. Das ist völlig ausreichend, da die Beamten ja vorwiegend geistig tätig und im allgemeinen sowieso keine ausgesprochenen Bewegungsmenschen sind."
AA: "Imponierend. Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrer Initiative viel Erfolg."
Ein Gesetzentwurf der Linkspartei sieht vor, die Gefahr der Ausbreitung der Vogelgrippe durch infizierte Staatsbedienstete wirksam einzudämmen. Wir sprachen mit Dr. Uwe-Volkmar Köck, Sprecher der Linkspartei in Sachsen-Anhalt und Mitinitiator des Entwurfs über dessen Inhalte.
AA: "Herr Dr. Köck, was sind die wesentlichen Beweggründe für ihre Initiative?"
Köck: "Der Ministerialtourismus in Seuchengebiete - wie insbesondere jetzt bei der Vogelgrippe zu beobachten - birgt ein unserer Meinung nach bisher völlig unterschätztes Risiko der Verbreitung von Infektionen. Die staatsbeamteten Gefahrenträger gehören zu einer Gruppe von besonders gefährlichen potenziellen Verbreitern, da sie aus beruflichen Gründen überdurchschnittlich viele berührungsintensive Sozialkontakte haben, bei denen die Gefahr einer Weitergabe von Krankheitserregern als hoch einzuschätzen ist."
AA: "Können Sie das näher erläutern? An einem Beispiel?"
Köck: "Gerne. Nehmen wir den Verbraucherschutzminister Seehofer. Natürlich ist er als oberster Verbraucherschützer aufgefordert, sich vor Ort ein Bild von der Seuchenlage zu machen. Er begibt sich also wiederholt an Orte und in Situationen, in denen die Gefahr, kontaminiert zu werden, überdurchschnittlich groß ist. Zusätzlich kommt er - und für Bundestagsabgeordnete ist das völlig normal- pro Tag mit durchschnittlich etwa 100 Personen in Kontakt. Und zwar in direkten Hautkontakt, gemessen in den drei Intensitätsstufen Händeschütteln, Umarmungen oder -in Bayern verbreitet- Begrüßungsküsse. Stellen Sie sich nur einmal vor, welches Gefahrenpotenzial entsteht, wenn die von Seehofer angesteckten Bundestagsabgeordneten die Krankheitserreger unwissentlich mit in ihre Wahlkreise tragen! Kein Terrorist könnte flächendeckender arbeiten. Sie sehen, wir haben es hier mit einer sehr ernsten Bedrohung zu tun."
AA: "Ja, furchtbar. Was ist nun Ihr Vorschlag?"
Köck: "Wir fordern die Aufstallungspflicht für Bedienstete der Verbraucherschutz- und Landwirtschaftsministerien auf Bundes- und auf Länderebene. Unsere Überlegung: Ganzheitlicher Schutz muss gattungsübergreifend ausgestaltet sein. Was für Tiere sinnvoll ist, muss bei Menschen auch funktionieren. Schutz also durch Separation besonderer Risikogruppen auch bei Menschen. So ist der Seuche Herr zu werden."
AA: "Ja aber wie soll die Unterbringung aussehen?"
Köck: "Wir haben uns bereits mehrheitlich für die Zulässigkeit von sogenannten Kleinvolieren für Federvieh ausgesprochen. Ich denke, hier ist sehr leicht durch kleinere unbedeutende Umbauten eine Nutzbarkeit auch für Menschen herzustellen. Rechnerisch könnten dann 4 - 6 Bedienstete pro Voliere artgerecht gehalten werden, das entspräche eine Bewegungsfreiheit von nahezu einem Quadratmeter."
AA: "Ist das nicht zu wenig Platz?"
Köck: "Dazu kommen noch eine Sitzstange und sogar ein kleines Sandbad. Das ist völlig ausreichend, da die Beamten ja vorwiegend geistig tätig und im allgemeinen sowieso keine ausgesprochenen Bewegungsmenschen sind."
AA: "Imponierend. Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrer Initiative viel Erfolg."
auffahrtsallee - 10. Apr, 08:35