Säälä
Gestern im t**o (fürch-ter-licher Laden! Unterirdisch! Weiß ich selbst, war aber angedüdelt und hab mich von Anderen überreden lassen):
Ich im Gespräch mit einer mir unbekannten blonden Frau Mitte 30, die so klein und zierlich war, dass man Angst haben musste, man tritt auf der Straße aus Versehen auf sie.
Ruslana sei ihr Name, sagt sie, aus Kiew komme sie. Das hätte stimmen können, obwohl sie keinen von diesen großen runden russischen Köpfen hatte, sondern ganz im Gegenteil.
Ihr Sohn sei 17 und heisse Sergej. Hab ich auch geglaubt, weil mir ein Foto gezeigt wurde und warum auch nicht. Junge Mutter eben.
Das Parfum roch gut und teuer. Ihre Hände waren klein, unlackiert und dauernd in Bewegung. Sie blickte in meine Seele ("Ich blickä in Deinä Säälä") und hat nette Dinge über mich gesagt, die ich gern glauben wollte.
Dann sagte sie sehr viel später noch, da war sie dann schon sehr betrunken vom Rotwein, der Ihre Schneidezähne so blau gefärbt hatte, als ob sie Tinte getrunken hätte:
"Ich brauche Mann mit Gäld. Ich brauche für mich und für Sergej, Du verstehen?"
Ich verstand. Im Wein liegt die Wahrheit. Ich griff nach meinem Mantel. "Was? Warum Du willst gähän jätzt? Wer zahlt meine Gätränkä hier?"
Ich weiß nicht, wer letztlich ihre Gätränkä zahlte.
Ich weiß nur, dass ich noch mit dem Auto nach Hause gefahren bin und dass das -betrunken wie ich war- ziemlich dumm von mir gewesen ist.
Ich im Gespräch mit einer mir unbekannten blonden Frau Mitte 30, die so klein und zierlich war, dass man Angst haben musste, man tritt auf der Straße aus Versehen auf sie.
Ruslana sei ihr Name, sagt sie, aus Kiew komme sie. Das hätte stimmen können, obwohl sie keinen von diesen großen runden russischen Köpfen hatte, sondern ganz im Gegenteil.
Ihr Sohn sei 17 und heisse Sergej. Hab ich auch geglaubt, weil mir ein Foto gezeigt wurde und warum auch nicht. Junge Mutter eben.
Das Parfum roch gut und teuer. Ihre Hände waren klein, unlackiert und dauernd in Bewegung. Sie blickte in meine Seele ("Ich blickä in Deinä Säälä") und hat nette Dinge über mich gesagt, die ich gern glauben wollte.
Dann sagte sie sehr viel später noch, da war sie dann schon sehr betrunken vom Rotwein, der Ihre Schneidezähne so blau gefärbt hatte, als ob sie Tinte getrunken hätte:
"Ich brauche Mann mit Gäld. Ich brauche für mich und für Sergej, Du verstehen?"
Ich verstand. Im Wein liegt die Wahrheit. Ich griff nach meinem Mantel. "Was? Warum Du willst gähän jätzt? Wer zahlt meine Gätränkä hier?"
Ich weiß nicht, wer letztlich ihre Gätränkä zahlte.
Ich weiß nur, dass ich noch mit dem Auto nach Hause gefahren bin und dass das -betrunken wie ich war- ziemlich dumm von mir gewesen ist.
auffahrtsallee - 12. Mär, 12:59